Tennisclub Werther saniert bald mit Landes-Fördermitteln seine Plätze - Hightech hilft Wasser sparen
Werther (WB/guf). Wenn Thomas Wandt anschaulich den unterirdischen Aufbau eines Tennisplatzes beschreibt, dann hören auch Laien fasziniert zu. Der Technikwart des TC Blau-Weiß Werther weiß, wovon er spricht. Und es wird schnell klar, warum er sich so sehr auf die Sanierungsmaßnahmen freut, die Ende September auf der Platzanlage bevorstehen.
Dank 45.000 Euro Zuschuss aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ in NRW kann der Tennisclub insgesamt 50.000 Euro in die Modernisierung der sieben Courts am Speckfeld investieren. Kernstück der Baumaßnahmen ist die Verlegung einer hochmodernen Beregnungsanlage, die sich gleich mehrfach auszahlen soll. „Wir sparen große Mengen Wasser und senken die Instandsetzungskosten für unsere Plätze. Denn wenn sie von Hand bewässert werden, kommen die Linien eher hoch und der feine Sand an der Oberfläche wird viel schneller vom Winde verweht.“
Nicht länger vom Winde verweht
Thomas Wandt und Vorsitzender Guido Autering haben sich vor Antragstellung genau über Sinn und Zweck ihres Projekts informiert. Beide sind sich sicher: „Der Aufwand wird sich schon nach drei bis vier Jahren gelohnt haben.“ Denn wird ein Platz tagsüber bei Sonnenlicht mit dem Gartenschlauch richtig gewässert, braucht das oft eine Stunde. Die vollautomatisch per Zeitschaltuhr gesteuerte neue Anlage dagegen verteilt das wertvolle Nass während der Nachtstunden im perfekt getimten Winkel auf der Asche.
Und weil das Wasser nicht gleich verdunstet, sondern bis in die Lavaschicht im Unterbau sickert, wässert es den Court tagsüber bei steigender Temperatur gewissermaßen von unten. Im Zuge der Bauarbeiten werden die Plätze zudem Schritt für Schritt komplett saniert, bekommen neue Linien und Netzpfosten – der TC Blau-Weiß bringt seine gute Stube auf den neusten Stand der Technik.
Viele Formalitäten
Möglich wird dies durch das NRW-Förderprogramm, das in direkter Zuordnung zur Staatskanzlei in Düsseldorf offenbar Chefsache ist. „Wir sind aber auch dem Stadtsportverband Werther sehr dankbar, weil er sehr frühzeitig und umfassend über die Möglichkeiten informiert hat.“ Guido Autering und seine Mitstreiter fühlen sich vom SSV-Vorstand um Ralf Biermann sehr gut begleitet. Denn von der Formulierung des Antrags bis zur Information von Stadt, Kreis und den Organen des Landessportbundes sind einige bürokratische Hürden zu nehmen und etliche Formalien zu beachten. Umso größer ist die Freude darüber, dass die NRW-Bank die 45.000 Euro jetzt freigibt.
Der TC Blau-Weiß ist der erste Wertheraner Verein, der vom Programm „Moderne Sportstätte 2022“ profitiert. NRW-weit sind bis 2022 insgesamt 300 Millionen Euro im Fördertopf. Auf Werther entfallen – bis Ende 2022 befristet – 300.000 Euro (das Fünffache der Landessportpauschale für die Stadt). Förderberechtigt sind allerdings nur Vereine, die eigene Sportstätten unterhalten. Neben Blau-Weiß sind dies in der Böckstiegel-Stadt die Tennisabteilung des SV Häger (hier läuft ebenfalls bereits ein Zuschussantrag), der Schützenverein und der Zucht-, Reit- und Fahrverein.